13.12.2007
Heute wäre meine Mutter 74 Jahre alt geworden.
Von Hamburg nach Göttingen sind es genau 2 Stunden. Von Göttingen nach Bad Sooden-Allendorf 25 Minuten mit einer privaten Vorortbahn – Cantus – das Lied/der Gesang. Ich vermute richtig, dass diese private Bahn die alte Haupt-Nord-Süd-Trasse benutzt, ich fahre am Hochhaus in Göttingen vorbei, in dem ich als Kind knapp 2 Jahre gewohnt habe. Oft träume ich von diesem Ort.
In Göttingen sind einige hektische Frauen zugestiegen und als sich der Zug in Bewegung setzt, bricht nach der Durchsage des Zugführers leichte Panik aus. Der vordere Teil des Zuges fährt in eine andere Richtung als das Hinterteil, welches Teil in welche Richtung, ist nicht auszumachen. Eine Dame neben mir kommt gerade von einer Irrfahrt mit eben diesem Unternehmen und hofft, nun nach 2-stündigem Fahren in die verkehrte Richtung nicht schon wieder in das verkehrte Teil eingestiegen zu sein. Eine Frau meines Alters fragt mich vorsichtig, ob wir Richtung BSA fahren. Ich antworte ihr, dass ich das sehr hoffe, dann da wolle ich auch hin. Ich bin gelassen, werde es auch bleiben, wenn ich im falschen Teil sitze. Nach dem nächsten Halt, bei dem wir alle die Luft anhalten, folgt die Erlösung: Wir sitzen im richtigen Teil.
In BSA stelle ich fest, dass das gute halbe Dutzend in Göttingen zugestiegener Frauen ungefähr in meinem Alter vom gleichen Bus abgeholt und zur gleichen Kurklinik gebracht wird. Ich dachte wirklich, ich sei die einzige Bestrafte, die über Weihnachten und Silvester von der BfA eine Kur verpasst bekommen hat. Wir Neuen werden erst einmal im Speisesaal an einen Katzentisch verfrachtet, abends sollen wir auf andere Tische aufgeteilt werden und dort den Rest unseres Aufenthaltes pünktlich Platz nehmen. Das Essen ist grauenvoll! Nach dem Essen bringt mich eine freundliche Schwester auf mein Zimmer und instruiert mich über alles, was ich nicht darf. On verra.
Ich habe es recht gut getroffen, mein Zimmer liegt zentral und strategisch vorteilhaft, da ganz in er Nähe des Esssaals, der Badeabteilung, Schwimmbad, Therapieräume, Briefkästen (es gibt 280!, meiner ist der erste, man bekommt neben seiner Post auch die Anwendungspläne - mehrere sich am Tag ändernde - in den Briefkasten gesteckt) und des Ausgangs. Ich wohne im 2. Stock, was die Station 1 ist, der 1. Stock ist Station 5, steht auch so im Fahrstuhl. Ich habe wegen der Bezifferung arge Orientierungsplobleme.
Meine Stationsärztin hat Freude an mir, jedenfalls ist sie sehr freundlich und lacht viel. Über meine vielen Medikamente, die ich ihr zeige (zeigen muss), ist sie verwirrt, weil ich in meinem Fragebogen (den ich im November ausgefüllt hatte) keine Einnahme von Medikamenten eingetragen hatte. Die Zeiten ändern sich eben. Ich finde Vertrauen zu ihr, sie scheint mein Problem erkannt zu haben und ernst zu nehmen. Für Nase, Hals und überhaupt wird viel Anwendung geplant. Ich bin’s zufrieden. Sie empfiehlt mir, Krafttraining zu versuchen und weil sie so nett ist, werde ich es versuchen. Ich darf allein schwimmen gehen, weil ich schwimmen kann. Und jeden Tag darf ich – auf meinen Wunsch – zur Saline zum Inhalieren spazieren. Bis jetzt sind meine Nachmittage frei. Hab’s mir schlimmer vorgestellt.
Allerdings habe ich vom ersten Schritt in die Klinik einen Schatten. Puhhh! Ich bin auch nicht zur Kur, sondern zur Reha: re Habilitation – wieder Herstellung - das ist ein Unterschied, keine Erholung, sondern Konditionierung, Leistungssteigerung, Umgang mit Krankheit, nicht Heilung, Rhythmus finden, fit werden fürs Arbeiten.
14.12.2007
Mein Schatten kommt aus Frankfurt Säckbach. Als ich heute um 7 Uhr vom Blutabzapfen kam, saß er schon vor der Tür (zum Schwesternzimmer). Wahrscheinlich verfolgt er mich zwangsläufig, weil er – genau wie ich neu hier – die gleichen Aufnahmeprozeduren durchmachen muss wie ich. Aber wir haben auch einiges Therapeutisches gemeinsam.
Die Leute sind nett hier, viele aus der ehemaligen DDR, mal sehen, ob es so bleibt.
Mein linker Arm, bei dem man immer zuerst probiert, ist blutleer. Nichts drin, nichts zu finden. Also wieder raus, anderer Arm. Ja, gut. Ich konzentriere mich, um nicht vom Hocker zu fallen. Ich hasse Spritzen. Könnte nie Fixer werden.
Ruhe-EKG mit Saugnäpfen. Die machen Knutschflecke. Sie messen 2 Mal, weil sie das Ergebnis, das auch nach der zweiten Messung bleibt, nicht glauben (können). Mein Herz scheint im Sparmodus zu schlagen. Mein rechtes Ohr bekommt eine Behandlung mit einem Rheumamittel, damit sich mehr Sauerstoff bildet. Ich bin kaum raus aus dem einen Zimmer, zerrt mich eine nette Schwester in den nächsten Raum, sie können jetzt noch Lungenfunktionstest machen. Eigentlich könnte ich jetzt frühstücken, steht auch so in meinem Plan, nein, die Option ist: Ihr Behandlungsplan hat sich geändert. Auch wenn es bis jetzt keiner wusste.
Ich werde gelobt, stelle mich nicht zu blöd an beim Ein- und Ausatmen. Frühstück? Nein, jetzt wird mein Ohr abgeschnitten von der EKG-Schwester, die mich zurückholt, um das ausströmende Blut nach O2 abzusuchen. Brennt wir Hölle!
Jetzt hab ich mir das Frühstück verdient!
Zeit reicht für ein Müsli und 2 kleine Brote mit Käse und Quark, um 8:30 ist Einführung in Entspannungsverfahren – 50 Minuten. Danach hätte ich zur Lungenfunktion gemusst, ha, hab sie hinter mir und ein paar Minuten Pause, bis ich 10:20 meinen Mund inhalieren muss (??), nach Plan dauert das ne gute Stunde (das muss ja auch erst einmal geübt werden), 11:30 Mirkowellentherapie (wo ich doch ein militanter Gegner von jeglicher Mikrowelle bin) zum Aufwärmen meiner Gesichtsinnereien. Glaube ich. Befürchte ich.
Um 12:45 (!) ist Mittagessen. Hoffentlich nicht wieder so grauenvoll. Heute gibt es Fisch. Wir sind hier gute Christen – egal ob protestantische oder katholische.
In meinem Zimmer stinkt es nach Bettpfanne, obwohl ich bis jetzt keine gebraucht habe und ständig das Zimmerfenster ganz auf mache. Vielleicht sollte ich eine rauchen zum Gegenanstinken. Aber Rauchen ist unter Todesstrafe verboten, wie Alkohol (und alle saufen und rauchen, hört man so in Gesprächen am Tisch – und manchmal braucht man die Leute nur anzusehen. Später finde ich den Rauchpavillon und die Cafeteria, in der man Alkohol bekommt - alles auf dem Anstaltsgelände).
Vielleicht bin ich ja auch, nachdem ich in einer psychologischen Einrichtung fehl gewesen wäre, jetzt in so einer Mischung aus Inkontinenz- und Entziehungsreha gelandet, aus Versehen oder um mich zu strafen, weil ich gegen mehrere Ablehnungsbescheide Einspruch eingelegt habe und nirgends so richtig hingehöre.
Hab mir hier als erstes eine elektrische Kerze (Holzbrett mit Löcher, darin Glühbirnen, davor aus Holz 2 Schneemänner, einer auf einem Schlitten, einer zwischen Bäumen und 2 Sternen) gekauft, offenes Feuer – verboten! Vielleicht dürfte man rauchen, wenn das elektrisch ginge.
apropos: Hier ist überall Teppichboden und meine Haare haben sich nach langem Überlegen und Rücksprache entschieden, die Funktion des Blitzableiters zu übernehmen, nolens volens. Den Starkstrom, den meine über den Teppichboden hingleitenden Schuhe (egal welche!) verursachen und der durch meinen Körper jagt, versuchen meine in alle Richtungen stehenden Haare (wer mich kennt, kann sich vorstellen, wie bescheuert das aussieht!) wieder loszuwerden.
Flasche gekauft (1,60) zum Abfüllen von Wasser (erhältlich vor Muckibude (nicht meine Worte!), vor Speisesaal und noch anderen Stellen, die ich bis jetzt noch nicht gefunden habe (die Muckibude auch noch nicht)). Schwimmbad gefunden, bin dort mit meinem Schatten zum Schwimmen verabredet (19-21 Uhr), weil man das nicht allein darf.
Nach dem Mittagessen „Stadt“-Besichtigung unter meiner Führung. Zuerst Gradierwerk (Saline) mit tief Luftholen, dann Bad Sooden, alte schiefe Häuser angucken, weiter nach
Allendorf, erster Stop in „meiner“ Eisdiele. Immer noch in selbem Besitz, sieht auch immer noch so aus wie vor mehr als 40 Jahren. Als ich das dem Wirt sage, ist der empört, weil er einiges verändert hat – angeblich. Ich kann, außer dem Verschwinden der Musicbox, keine Veränderung feststellen. Aber er will wissen, wieso ich sein Etablissement von früher kenne und nimmt mich genau in Augenschein. Schnell kommt er auf „Berliner Operngastspiele“, was mich wiederum beeindruckt. Ich hatte nämlich meiner Gruppe vorgeschwärmt, dass es hier die besten Pommes der Welt gegeben hat. Die Gleichen würde es nicht mehr geben, sagt der Wirt, aber andere, neue, wir sollten aber seine Gänsekeule probieren, frisch geschlachtet und frisch zubereitet. Da wir aber (eklige) Vollpension haben, kommt das nicht in Betracht. Nach kalorienreichem Marzipankuchen oder Tiroler Apfelstrudel mit 2 Kugeln Eis und Sahne (ich nur einem Kakao) machen wir uns wieder auf zur Stadtmauer und den diversen Türmen. Der Höhepunkt meiner Führung soll natürlich „der“ Brunnen sein. Ich finde ihn auch und alle sind tief beeindruckt. Franz Schubert wurde hier von dem Brunnen und der Linde, die außerhalb der Stadtmauern vor dem großen Tor(e) stehen, für sein Lied inspiriert. Leider kann man das Wasser nicht mehr, wie zu meiner (Kindheits-) Zeit, trinken. Aber der historische Ort entschädigt auch so. Wir sind 6, 4 Frauen und 2 Männer, und haben viel Spaß. So langsam erfährt man Schicksale und Gründe der anderen für diesen Aufenthalt.
Es ist arschkalt, im wahrsten Sinne des Wortes, und wir freuen uns auf das 37° warme Bad nach dem Abendessen.
Zurück in meiner Zelle findet mich meine erste große Liebe. Wieso ich mich noch nicht gemeldet habe. Habe Stress. Na, ja, das war ja mit ein Grund, mich für diesen Ort zu bewerben, dass ich in der Nähe von liebem Vergangenen sein kann. 3 Stunden Telefonat – bin völlig fertig. Soll zu seiner Weihnachtsfeier Klavier spielen, weil sein Organist ausgefallen ist. Vielleicht bin ich ja verrückt, dass ich spontan dazu nicht so viel Lust habe.
15.12.2007
8:15 Frühstück, danach Inhalation Mund (2% Sole), dann Mirkowellentherapie. Da die Mikrowelle gestern erst gegen Ende (10 Minuten) anfing lauwarm zu werden und ich vorher gewarnt worden bin, abzurücken, wenn es zu heiß wird und dasselbige Gerät diesmal sofort heiß wurde, dass ich überlegte abzurücken, aber mit dem Gedanken noch nicht fertig war und sich das Ding wieder abkühlte, kam bei mir der Verdacht auf, dass es defekt ist. Dies machte ich dem Therapeuten klar, der mich etwas debil ansah und noch einmal 10 Minuten vor ein (funktionierendes) Gerät setzte. Keine Ahnung, wie viele Stunden schon Patienten vor diesem defekten Gerät zugebracht haben.
Alle Türen gehen hier automatisch auf, entweder mit Sensoren oder mit Knopfdruck. Als ich das raus hatte, löste ich sofort Alarm aus, weil ich auf dem Weg nach draußen zum Raucherpavillon den falschen Knopf gedrück hatte. Ein Omen? Jedenfalls habe ich mir eine Standpauke vom herbeieilenden Portier eingeholt, der sofort Entwarnung (bei den Ärzten, Schwestern ...) gab (geben musste)
Mittagessen 12:45, anschließend Inhalation bei einem Spaziergang im Gradierwerk (Saline) mit meinem Schatten. Der wollte unbedingt noch einen Kaffee mit mir trinken, bevor er sich in ein Lokal mit Premiere-TV zum Bundesligaspielegucken absetzt. Ich trinke einen Kakao mit Zimt, Muskatnuss und Ingwer. Nicht schlecht! Versuche, etwas zu arbeiten und zu lesen, mir fallen aber die Augen zu. Bin vom Spaziergang auch durchgefroren. Abendessen 18 Uhr. Ich leihe mir einen TV von der Cafeteria aus (weil das DVBT meines Laptops wegen der Berge und des Nichtdurchkommens der entsprechenden Wellen nicht funktioniert), der mir gegen 21 Uhr geliefert wird. Schwimmen (Brust, Rückenschmetterling, Kraul, Rückenkraul, Brust ...) von 19:30 bis 20:10. Als der Fernseher kommt, bin ich schon zu müde zum Gucken.
Sonntag! 16.12.2007
Verschlafen, wollte um 7 Schwimmen gehen, bin 7:19 aufgewacht, zu spät. Frühstück 8:15 – DANN Schwimmen, knappe Stunde. Haare waschen, trocknen, Inhalation Gradierwerk (Saline), 12:45 Mittagessen, 14 Uhr Abfahrt nach Eisenach. Es ist der kälteste Tag des Jahres (am wärmsten Tag des Jahres war ich auch in BSA!)
Da megL (meine erste große Liebe) sich am Samstag nicht, wie zugesagt, gemeldet hat und wir für Sonntag zwar irgendwie verabredet waren, ich aber keine große Lust dazu hatte und eigentlich froh war, nichts von megL gehört zu haben, und mir angeboten wurde, nach Eisenach mitzufahren zur Wartburg, habe ich dieses Angebot sehr dankend angenommen und meine einzige Verbindung zur Außenwelt, mein Handy, bewusst in meiner Zelle gelassen. Mit leichten Umwegen ca. 70 km, gute Stunde Landstraße, an Mühlhausen (ECHTER Mittelpunkt von Deutschland – BSA = gefühlter Mittelpunkt) und Creuzburg vorbei, ins schöne mal sehr vornehme Eisenach. Wie (noch) überall im Ossiland neben wundervoll restaurierten Villen halb verfallene oder merkwürdige Gewerbebetriebe, ganz verfallen. Aber man erahnt sehr deutlich reiche Vorzeiten. Zur Wartburg selbst kommt man nur mit einem Shuttle (Kleinbus - 7 Personen) für 2 Euro hoch, 2 Euro runter die so voll geladen werden, wie es die Statur der Kunden zulässt. Polizei steht daneben und guckt weg. Hab mal versucht, die Tageseinnahmen zu ermitteln. 13-16 Fahrgäste pro Tour (2 Mal – hin und zurück), alle 5-10 Minuten ein Shuttle, derer mindestens 4, was ich feststellen konnte, na, wenn das Geld der Burg zugute kommt, ist das OK. Die Burg ist wirklich toll, imposant und zurzeit mit Weihnachtsmärkten bestückt und daher sehr besucht. Voll! Aber man kann sich doch alles sehr gut ansehen. Vom Bergfried (lebensgefährlich dort raufzuklettern, es zieht und ist irrekalt) kann man in alle Richtungen 200 km blicken (bei guter Sicht). Lutherstube interessiert mich. Nachdem Friedrich der Weise (wahrscheinlich hinterher so benannt) Luther (nach päpstlichem Bann und kaiserlicher Acht) unweit der Burg Altenstein kidnappen und auf die Wartburg verbringen und in Schutzhaft nehmen ließ, wechselte L. Identität (Junker Jörg) und Aussehen (Bart und lange Haare), um in Ruhe (10 Monaten) die erste Rohfassung der Bibel in vernünftigem Hochdeutsch ohne Latinismen fertigen zu können. Da seine Stube im Gefängnistrakt der Burg war, war sie spartanisch. In einem Nebengelass, das ich zuerst als Flur mutmaßte, sich aber nach meiner Frage, wo denn Herr Luther geschlafen habe, als Schlafzimmer outete, stand die nicht mehr vorhandene Bettstatt. Auch meine Frage nach dem Klo wurde befriedigend beantwortet: Eine halbe Etage höher hinter einem groben Holzverschlag befand und befindet sich wohl immer noch der an die äußere Felswand angebappte Abortalkovenverschlag, in dem das, was man loswerden wollte, in freiem Fall in den Burggraben fiel (mit gelegentlichem Umweg über die Felswand) und vom Regen verteilt wurde. Solcher Einrichtungen gab und gibt es einige auf dieser Burg. Werde in Zukunft jede Burg nach solchem hygienischen Zeugnis absuchen. Der Festsaal im Palas wurde auch als Kapelle genutzt, mit Fresken der 6 Apostel. Die aufwendige, fast kitschige Ausgestaltung des Raumes, die Fenster sind durch reichen Säulenschmuck gegliedert, sollte die politische Bedeutung und den Machtanspruch der Burgherren, der Ludowinger, demonstrieren und einem Vergleich mit einer kaiserlichen Pfalz oder einem Kirchenbau aus dieser Zeit standhalten. Angeblich soll ein identischer Saal in Schloss Neu-Schwanstein sein, weil dem Ludwig dieser Kitsch so gut gefallen hat.
Auf dem Rückweg nach BSA verloren wir das zweite Auto, ist auf der kurzen Autobahn-Strecke Eisenach Ost – Mitte – West falsch abgefahren!!! Ca.1 Stunde nach uns kommen die verlorenen Schäfchen auch an und wir stärken und erwärmen uns beim Griechen vor dem Kamin. Wieder in meiner Zelle: etliche Anrufe in Abwesenheit und SMS von megL! Zu spät!
17.12.2007
Voller Terminkalender! 7:45 Frühstück, 8:30 Seminar Stress, 10:00 Inhalation Mund, 10-12 Visite (irgendwie dazwischenschieben), 10:30 Mikrowellentherapie, 10:50 Teilkörpermassage (11-12 Blutdruck und Puls Messen, irgendwie dazwischen),
11:30 Autogenes Training (1. Ruheformel – ich bin ganz ruhig, Ruhe kommt von selbst, 2. Schwere – Arme und Beine werden ganz schwer, entspannen, 3. Wärme – Hände, Füße, ganzer Körper wird warm, 4. Atmung – es atmet mich, 5. Herz – schlägt gleichmäßig, 6. Oberbauch – Sonnengeflecht ist warm, 7. Kopfbereich – kühle Stirn, Gesicht glatt und entspannt, 8. Zurücknahme – Arme anspannen, tief atmen, Augen auf, während AT (störende) Geräusche wahrnehmen, sich aber nicht darum kümmern.
Geschehen lassen
Wegziehen lassen (Wolken, Zug etc. zum Mitnehmen von Gedanken, Sorgen etc. verwenden)
Lassen = Gelassen
Mein Zustand zwischen Schlafen und Entspanntsein - ich träume und höre die anderen Schnarchen - scheint optimal zu sein. 12:45 Mittagessen, Spaziergang zum Bahnhof wegen Urlaubskarte – Bahnhof steht zum Verkauf (sieht aus wie vor 40 Jahren!), Kartenautomat auf dem Bahnsteig, zur Saline, Inhalation, zurück in der Zelle, Anruf Schwester „Suche Sie schon überall“ ?? Steht nichts in meinem Terminplaner. „Sie sollen zum EKG kommen (wegen der Konfusion der letzten Messungen), jetzt habe ich Sie ja gefunden.“ Schlechtes Gewissen, obwohl ich mir keiner Schuld bewusst bin. 16:00 G1-Vortrag vom Chef (Leitender Arzt – alle Ärzte hier sind noch sehr jung und sehen verdammt gut aus!), empfhielt einen Schatten, würde das Gelingen der Reha unterstützen, 18:00 Abendessen, dann Tanzen? im Exquisit - Oldie-Night! Beim Vortrag sind mir schon die Augen zugefallen. Mein Schatten will mit mir gehen. Ich gehe lieber noch eine Runde Schwimmen und dann ohnmächtig ins Bett.
18.12.2007
7:00 Gewichtskontrolle (habe zugenommen, so geht das nicht!), Fernseher vor die Tür stellen, wird abgeholt (habe sowieso keine Zeit und Muße zum Gucken), 7:45 Frühstück. Mein Schatten hat sich anscheinend eine andere zum Beschatten gesucht, ist wohl sauer wegen gestern. Auch gut, bin inzwischen recht erschöpft, weil auch keine Nacht durchgeschlafen und morgens immer verquollene Augen. Bekomme jetzt antiallergisches Bettzeug. Wenn’s hilft. 8:30 Einweisung med. Trainingstherapie (Muckibude!): Beinergometer (60 Watt, 60 U/min. 4 Min.), Schulterblattfixator (3 x 15 Mal 15 KG), vorderer Rumpfheber (3 x 15 Mal gerade und schräg), Stützstemme (3 x 15 Mal 15 KG), Zugapparat (3 x 15 Mal Stufe 3)! Macht Spaß. 9:10 Inhalation Mund, 10:00 Atemtherapie Gruppe, 11:00 Mirkowellentherapie, die Sonne scheint!! und auf dem Hoher Meißner (770 m) liegt etwas Schnee, 11:30 Autogenes Training 12:45 Mittagessen, Schatten liebt mich wieder, will mit mir auf den Hoher Meißner, Spaziergang in BS – allein! – um Lokalitäten für Silvester abzuklären: Exquisit zum Tanzen, Öffnungszeiten der Soletherme, Reservierung beim Griechen, Shoppen- kannste vergessen - Inhalation Saline, 14:00 Wirbelsäulengymnastik stabilisierend – Rückenlage, Beine angewinkelt, nach rechts und links ablegen, Radfahren, um die Kurve, Vierfüßlerstand Katzenbuckel, Hängebrücke linker Arm, rechtes Bein strecken, umgekehrt, immer Po und Becken anspannen, 16:00 Seminar COPD-Schulung (chronical obstructive pulmonary desease) bei Dr. T. „Prof. Unrat“ (... ‚dies ist eine Dampfmaschine’... - wir mussten uns alle das Lachen verkneifen, assoziiert Feuerzangenbowle, außerdem hebt er das Durchschnittsalter und senkt die Durchschnittsattraktivität der Ärzte, ist aber sehr liebenswert!), 18:00 Abendessen, 19-21 Uhr Schwimmen, gehe nicht zum Schwimmen, gehe zum Biodanza (19-21 Uhr). Grenzwertig! Eine halbe Stunde länger und ich hätte einen hysterischen Anfall bekommen, den ersten in meinem Leben! Aufwärmen bei karibischer Musik, durch den Saal laufen, hüpfen, mit möglichst ungewöhnlichen Verrenkungen und Gesten. 20 Personen, 3 Männer, einer davon „Schatten“. Alle kleben sich mit Paketband den Namen auf die Brust. Jeder soll tanzen, wie ihm zumute ist und immer wieder glücklich die Namen der Kollegen in den Raum rufen. Wir wissen noch nicht, wie uns zumute ist und die Namen kann man sich so schnell nicht merken.. Kreis – rechtsrum, linksrum, hüpfen, 3er Gruppen rechtsrum, linksrum, hüpfen, Paare! Weiß nicht mehr, wie die Figur heißt, man hält sich an den Händen, stellt sich nebeneinander und streift die Arme über den Kopf, so dass sie hinter dem Kopf verschränkt liegen und Körperkontakt sehr eng ist. Partnerwechsel, Namen laut rufen, Freude. Das geht alles noch. Immer wieder hat mich mein Schatten, rast mit mir durch den Saal.
Führen/Folgen: bin erste, muss was vormachen, alle anderen müssen nachmachen. Falle hin, keiner sonst fällt hin. Beim „Spiegeltanz“ habe ich zum Glück eine Frau. Gegenüber stehen, dazwischen Spiegel (imaginär), sie fängt an, ich muss ihr Spiegelbild sein, dann umgekehrt, macht Spaß, wir schminken uns, machen Grimassen und betrachten uns wohlgefällig. Immer wieder Partnerwechsel, vorher überschwängliches Bedanken und Verabschieden vom alten Partner, Zwinkern, Umarmen etc., Blinder und Engel, der Engel führt den Blinden durch den Saal, Blinder muss vertrauen, Engel nimmt Blinden in den Arm, hält ihn an der Schulter und an der Hand, mein Engel: Schatten. Dann führt Blinder den Engel, der aufpasst, dass es keinen Unfall gibt und korrigiert die Richtung. Keinen Partnerwechsel! Bedanken durch Rücken-Sex, Rücken und Po schubbern aneinander von oben bis unten, von rechts nach links, eklig. Auflockern, durch die Halle düsen, immer wieder Partner finden, wechseln, Lachen, Zwinkern, Drücken, Streicheln, Tanzen, Hüpfen, Drehen. Zweiergruppen zum Massieren. Die ich massiere stöhnt, hat so etwas wohl noch nie bekommen. Also: Rückenmassage! Ich kann das!!!! Wechseln: Sie kann es nicht, gibt sich aber Mühe und ich stöhne freundlicherweise. Dann 2 Kreise, Innen- und Außenkreis, gleiche Anzahl Personen. Augen schließen, paar Schritte nach rechts, dann die Hände von dem suchen, die vor einem stehen, Hände ertasten, Streicheln, massieren, einzelne Finger (!), liebkosen, herausfinden, wer es sein könnte, lange rumfummeln, mein Gegenüber hat sehr raue Hände, abgearbeitet, traut sich nicht richtig zum Streicheln, lässt mich machen, dann zwei Schritte weiter nach rechts, neuer Partner, neues Spiel, kleine weiche Hände, machen gleiches Spiel wie ich oder geht mit, kann unmöglich Schatten sein, ein Glück, dann wieder paar Schritte nach rechts, letzter Partner zum Ertasten, ist sehr temperamentvoll, Handsexorgie! Dann sollen wir herausfinden, wer unser mittlerer Partner war. Ich wusste sofort, dass es Petra ist und sie, dass ich es bin. Noch mal tanzen mit wechselnden Partnern, Zwinkern, Rückenschubbern, Handschütteln, Lächeln, Namen rufen – wir haben uns alle ganz doll lieb! Ich bin fix und fertig. Mehr Körperkontakt hätte mich umgebracht.
19.12.2007
7 Uhr Schwimmen, 7:45 Frühstück, bleibe noch eine Weile sitzen und unterhalte mich mit meinen Tischnachbarn Martin und Keith über Politik, allerdings ist das sehr mühsam, weil ich mich wahnsinnig konzentrieren muss etwas zu verstehen, denn im Esssaal herrschen etwa 70 dB, gegen 8:45 auf die Zelle, Blick in Terminkalender: Schreck! 8:30 Einweisung in med. Trainingstherapie – das erste Mal einen Termin verpennt. Klamotten vom Körper reißen, in Sportdress springen, Schweißhandtuch suchen, ebenso den Schlüssel, Hetze zum Gymnastiktrakt, Ausrede überlegen, Blick auf Terminkalender wegen Zimmernummer: Habe bis 10 Uhr heute nichts, im Terminkalender verguckt, war gestern! Puhh! 10 Uhr Atemtherapie Gruppe, 10:40 Inhalation Mund, 11 Uhr Wärmepackung – sehr angenehm, 11-12 Uhr Blutdruck- und Pulskontrolle, merkwürdiger Blutdruck: 99 : 84, Puls 42 (wird immer weniger), Weihnachtskartenschreiben, wieder zurückverkleiden in Straßendress, 12:45 Mittagessen, Karten einwerfen, Inhalation Saline, überlege, nach Allendorf zu spazieren, schaue auf die Uhr: 13:50! Irgendwie heute Zeitkoordinationsprobleme, laufe im Dauerlauf zurück, raus aus den Klamotten, rein in Sportklamotten, Handtuch NICHT suchen (hatte alles vorbereitet), Schlüssel auch nicht, komme etwas zu spät, ist aber nicht so schlimm - 14 Uhr med. Trainingstherapie (Muckibude), verschwitzt, duschen, aufrüschen für: 16 Uhr Seminar COPD-Schulung II bei Dr. T. (wir mögen ihn alle, er ist Single!). Er hat unter seinem Kittel seine Hose mit Gürtel so festgezurrt, dass der Gürtel über der Hose verläuft und ihm eine Wespentaille macht, warte darauf, dass er über das Kabel (während des Vortrages läuft er 50ig Mal darüber) vom Overhead stolpert – ist immer sehr knapp, aber die Zeit (und mangelnder Alkohol) reicht nicht aus, Dinner for one zu imitieren. Er erklärt, dass eine vom Rauchen geschädigte Lunge sich nie mehr regeneriert und würde man nicht aufhören, könne man auch gleich liegen bleiben (gemeint ist der kleine Friedhof rechts neben der Anstalt). Er beginnt jeden Satz mit „meine sehr verehrten Damen und Herren“, obwohl er inzwischen sicher festgestellt hat, dass er es nur mit 7 verehrten Damen in seinem Seminar zu tun hat. Gegen Ende seines Seminars haucht er diese Phrase nur noch, ganz bekommt er die „verehrten Herren“ aber nicht weg. Petra erzählt mir später, er habe die ganze Zeit auf meine Beine gestarrt (hatte Dirndl an), 18 Uhr Abendessen, ab 19 Uhr Exquisit, Karten abholen.
20.12.2007
7:00 Wirbelsäulengymnastik stabilisierend, hinlegen, Becken Bauch anspannen, Zehen hochziehen, Fersen, Unterarme und Rücken in den Boden drücken; Radfahren, geradeaus und um die Kurve; Vierfüßlerstand: Katzenbuckel, Hängebrücke; linken Arm (Daumen nach oben!) und rechten Fuß strecken, umgekehrt, Rücken gerade; auf dem Rücken Beine anwinkeln (Becken-Oberschenkel-Knie jeweils rechter Winkel), linke Hand drückt gegen rechtes Knie, umgekehrt; Vierfüßlerstand (Hocke), nach hinten rücken und nach vorn durch die Arme ziehen (wie Liegestütz), lockern!, 7:45 Frühstück, 10 Uhr Atemtherapie Gruppe, Husten lernen: tief (so weit es geht) einatmen, anhalten, Hälfte ausatmen, den Rest DISKRET aushüsteln (Druck geringer, belastet die Lunge und die Lungenbläschen weniger), zum Schleimlösen Klopfübungen, mit den Fingerkuppen, da wo was fest sitzt (auf dem Rücken helfen lassen), Ausatmen auf (tiefes und lautes) A, O, U und HM – Vibration, lockert auch, Inhalation mit Salz besser als mit Bronchoforton: 1 Tl Salz (aus der Küche) in heißem Wasser lösen und unter Tuch inhalieren (oder mit Gerät), Rotlicht zur Immunstabilisierung, 10:45 Inhalation Mund, 11 Uhr Mikrowellentherapie – Gerät immer noch nicht repariert, 11:15 Muckibude (med. Trainingstherapie), 12:45 Mittagessen, Inhalation Saline, 14:30 Weihnachtsfeier, sehr nett, Chef dabei, wird auch ein wenig gesungen, Geschichten erzählt, Neue am Tisch, erzählt von vielen Operationen weil allergisch auf alles (Milch, Korn, Einweiß etc), bekommt Spezialessen, stopft sich mit (normalem) Stollen, Keksen, Pralinen voll und isst von anderen Fleisch, Pudding mit Sahne, Kaffee mit Milch etc., freut sich auf Schnitzel von ihrer Mutter (...) 16-17 Uhr Yoga, Rückenlage, Beine anwinkeln (Füße aufstellen), die Hände in der rechten Kniekehle verschränken, auf dem Rücken schaukeln; anderes Bein; beide Beine; zum mühelosen Aufstehen wieder Hände in rechte (bei Linkshändern wohl die andere) Kniekehle verschränken, schaukeln, Schwung holen und aufsetzen!; viele schöne Entspannungsübungen, am Ende Hustenreiz (trocken), will nicht laut husten, lege mich so, dass die Erdanziehung hilft, geht sehr viel Schleim ab – ohne Husten, Vorlesen einer „anderen“ Weihnachtsgeschichte (lohnt sich zu lesen)
Die erste Gabe - Seit Alters her weiß die Legende, was um die Mitternacht im Stalle von Bethlehem geschehen ist, genau um die Mitternachtsstunde der heiligen Nacht. Lange hat sie es geheim gehalten, heute sollt Ihr es erfahren. Eben hatte die Jungfrau das Kind zur Welt gebracht. Zum ersten Mal bindet sie die Windeln. Der Nährvater richtet das Stroh in der Krippe. Nun rückt er viel leiser an das Lager. Maria legt das Kind hinein und zum Schutze zieht sie den blauen Mantel halb darüber. Esel und Rind in ihrem Winkel rühren sich kaum. In ihren Augen blinkt nur das stille Licht. Da öffnet sich leise die Türe, wie von einem Windhauch gestoßen. Eine Gestalt, eine Frau, steht auf der Schwelle. Ganz, ganz erdengrau ist sie angetan. Grau ist das Tuch, das ihr Haupt bedeckt, das Gesicht beschattet. Grau ist der Mantel, der von den Schultern bis auf die Füße fällt. Ur- ur- alt scheint sie zu sein, wie gebeugt von einer lange getragenen Last. Als Maria sie erblickt, fühlt sie Furcht. Sollte Jene da mit bösem Willen zu dem Kinde kommen? Doch Ochs und Esel blicken ruhig wie zuvor. Friedvoll kauen sie ihr Heu. Sie blicken zu der Fremden hin, als ob sie ihnen lang vertraut wäre. Das Kind schlummert, schlummert ungestört. Aber Maria lässt die Fremde nicht aus den Augen. Ihre langsamen Schritte, jeder dünkt ihrem Herzen eine Ewigkeit. Endlich steht die Uralte an der Krippe. Maria unterscheidet die beschatteten Züge. Sie sieht in die Augen, die sie einen Augenblick anschauen und nun auf dem Kinde ruhen. Das scheint daran zu erwachen und schlägt die Augen auf. Maria erkennt, es sind die gleichen Augen, wie die der gebeugten Gestalt. Die alte neigt sich über das Kind. Ihre Hand unter dem weiten Mantel rührt sich und scheint etwas hervorholen zu wollen. Maria betrachtet sie noch immer mit gelinder Furcht. Die Tiere blicken auch herüber, doch so gelassen, als hätten sie von Anfang an gewusst, was geschehen soll. Endlich, nach langen Augeblicken, bringt die Uralte die Hand hervor. Sie hält darin etwas ganz verborgen. Sie reicht es dem Kinde. Was mochte vor den Geschenken der Hirten die erste Gabe sein? Maria kann sie von ihrem Lager aus nicht sehen. Sie sieht nur den vom Alter gebeugten Rücken, der sich noch mehr krümmt, indem er sich über die Krippe neigt. Ochs und Esel können es sehen. Es wundert sie nicht. Lange dauert das alles. Endlich richtet die Gestalt sich auf, wie befreit von einem schweren Gewicht, das sie vorher zur Erde zog. Ihre Schultern scheinen nicht mehr gedrückt, ihr Haupt berührt fast das Gebälk. Ihr Gesicht blickt wunderbarerweise wieder jung. Sie löst sich von der Krippe, wendet sich zur Türe und verschwindet in der Nacht, aus der sie gekommen ist. Nun erkennt auch Maria, welch geheimnisvolles Geschenk sie dem Kinde gebracht hat. Eva, ja sie war es. Eva ist gekommen, dem Kinde als Gabe den Apfel zu bringen. Den Apfel der ersten Sünde, mit dem alles Unheil für die Menschen hereinbrach. Und der goldene Apfel leuchtet in den Händen des Kindes. Leuchtet für das Bild einer neuen Welt, die mit ihm geboren ist.
18 Uhr Abendessen, Muckibude (mit Steigerung auf 70 Watt und je 20 kg), Cafeteria.
21.12.2007
7 Uhr Wirbelsäulengymnastik stabilisierend, Rückenlage, Füße aufstellen (Beine anwinkeln), Zehen hochziehen, Fersen in den Boden drücken, Arme neben dem Körper, Knie geschlossen nach rechts und links drehen, ablegen, dabei bleiben die Schultern und der Rücken fest am Boden; Arme in die Höhe strecken, Hände verschränken, gestreckte Arme nach rechts und links drehen, bis zum Boden, Kopf folgt, Becken bleibt fest am Boden (Füße aufgestellt); Hände in die Höhe, drehen nach links und rechts, Knie in entgegengesetzte Richtung drehen, Kopf gleiche Richtung wie Knie drehen; Rückenlage, Füße aufstellen, Zehen hochziehen, Ferse in den Boden drücken, Becken heben, halten, senken, atmen!; gleiche Übung (Füße aufstellen, Zehen hochziehen – jetzt immer!), Becken heben und mit den Fersen auf der Stelle gehen, atmen; gleiche Übung, Becken heben, mit den Fersen nach vorn gehen (bis die Beine gestreckt sind) und wieder zurück; gleiche Übung, Becken heben, mit den Fersen nach außen gehen, (wie in Männerspagat), ATMEN! – Superübung!, 7:45 Frühstück, 9:10 Teilkörpermassage, 10 Uhr Atemtherapie Gruppe (komme zu spät, fühle mich wie Top-Manager mit 14-Stundentag und einem Termin nach dem anderen), hechelnde Einatmung, Lippenbremse beim Ausatmen (auf „F“), Halbmond: Füße aufstellen, Knie nach rechts (oder links) ablegen, Schulterblätter in die Matte drücken, Arme rechtwinklig nach oben (wie U, dazwischen Kopf), in Dehnung atmen, Hände über Kopf gekreuzt, gähnen, Schultern und Becken auf Boden drücken, mit den Fersen nach rechts (links) wandern, mit den gekreuzten Händen über dem Kopf gleiche Richtung wie Beine, in Dehnung atmen, 10:40 Inhalation Mund, 11-12 Uhr Blutdruck- und Pulskontrolle, 11:30 Wärmepackung, 12:45 Mittagessen, Inhalation Saline (ist abgestellt, wegen Frost), Spaziergang Allendorf, Shoppen, 18 Uhr Abendessen, begegne auf dem Flur Dr. T. in Zivil. Er schaut mir tief in die Augen. In seiner gewachsenen Felllederjacke und seinem Lederkäppi erinnert er mich wahnsinnig an meinen Vater – und ich verliebe mich unsterblich!, beim Griechen Tisch bestellen, 19-21 Uhr Muckibude, Cafeteria, Packen!
22.12.2007
7 Uhr Schwimmen, 8:15 Frühstück, 10:17 Abfahrt mit Cantus nach Göttingen mit Petra, Anschlusszug hat 90 Minuten Verspätung, nehmen einen anderen Zug, fährt früher los, kommt später an.
26.12.2007
Ankunft in BSA 17:37, freue mich auf die Anstalt und das Abendessen – Abendessen gab es schon um 17 Uhr, mit Petra und Karola ins Friesenstübchen zu Pommes Frites rot/weiß, da kann man auch rauchen, 19-21 Uhr Muckibude.
27.12.2007
7 Uhr Blutentnahme, klappt diesmal gut – gleich rechter Arm!, frage, ob sich Verlängerung (wegen der vielen Feiertage) für mich definitiv erledigt hat (alle anderen, die mit mir angefangen habe, haben Verlängerung um mindestens 1 Woche bekommen), um planen zu können. Ja, alle Zimmer schon wieder neu vergeben, obwohl – meins anscheinend noch nicht, Schwester will aber mit Ärztin sprechen, 7:45 Frühstück, 8:30 Wärmepackung, 9:30 Atemtherapie Gruppe – alle warten auf Therapeutin bis 9:40, keiner kommt, ich mach mich auf die Suche, auf dem Weg zur Info begegne ich einem attraktiven Therapeuten, frage den, was zu tun sei, wenn man von Therapeutin vergessen worden ist, zeigt mir den Aufenthaltsraum, Therapeutin telefoniert selenruhig, ich warte höflich, sie legt auf, dreht sich um, schaut mich mit großen Augen an, ich frage sie mit schmalen Augen, ob sie uns vergessen hat, sie verweist auf 10 Uhr, ich bestehe auf 9:30, sie schaut in ihren Plan, bekommt einen Schreck, machen Therapie kürzer und schneller, dafür am Samstag Zusatzstunde – kann ja mal vorkommen, 10:10 Inhalation Mund, 11:10 Mikrowellentherapie, werde ständig von den Therapeuten, die meine Suche mitbekommen haben und mir im Laufe des Tages immer wieder begegnen, gefragt, ob noch alles gut geklappt hat, Wirbelsäulengymnastik stabilisierend (Fahrradfahren im Liegen, um die Kurve, rückwärts), 11:30 Blutdruck (zu hoch)- und Pulsmessen, Schwestern müssen mit mir reden, aber erst nach Blutdruckmessung, bekomme Verlängerung, wie lange ich denn möchte: 1 Woche, 2 Wochen, 3, 4, ... NEIN, ich will nur die Woche drangehängt bekommen, die durch die Feiertage ausgefallen ist, 12:45 Mittagessen, 14:15 med. Trainingstherapie (Muckibude unter Aufsicht), möchte neue Übung, Shoppen, Kakaotrinken, Saline abgeschaltet, Chillen bis 18 Uhr Abendbrot, Stress wegen Silvester (zu teuer für die anderen), Petra, Carola und ich von 19-21:30 (Schatten ist auch da) Serviettentechnik (!), ich mache ein Tablett für die neue Küche in blau-weiß mit Putten – alles ohne Brille, bin total erschöpft, belohnen uns mit Wein (Petra und Carola mit Frankfurter Äppelwoi, ich mich mit Rotem), Petra und Carola gehen noch schnell vor Schließung der Anstalt (22:30) eine rauchen, Schatten zeigt mir sein großes Zimmer und seine Ausstiegsmöglichkeit nach 22:30 aus dem Fenster, will sich mit mir über Kurbeziehungen unterhalten, ich verschwinde fluchtartig. Habe es geschafft, über meinen Laptop analog Fernsehen sehen zu können. Langes Telefonat mit meinem Kind.
28.12.2007
7 Uhr Wirbelsäulengymnastik stabilisierend, Ball und Matte, Rückenlage, Beine im rechten Winkel auf den Ball, Ball zwischen Ober- und Unterschenkel, Füße auf den Ball, Fersen in den Ball drücken, Knie nach rechts und links drehen, Becken heben, Schultern in die Matte pressen, Zehnen anziehen, Beine strecken, abwechselnd Füße heben, ausbalancieren, Ball mit Fersen zum Körper holen und vom Körper wegbewegen, kreisen, auch mit Fußsohlen (immer Bauch und Po angespannt halten, Becken ist vom Boden abgehoben, atmen)- sehr anstrengend und effektiv! 7:45 Frühstück, 10 Uhr Atemtherapie Gruppe (sie ist pünktlich), 10:40 Inhalation Mund, 11 Uhr Mikrowellentherapie, 11:15 Blutdruck (zu niedrig)- und Pulsmessen, Blutwerte nicht gut, Hexenschuss im Anmarsch, 11:55 bei Ärztin, bekomme Strom (mit Saugnapfmassage) und Wärme (Dezimeterwellentherapie) im Lendenwirbelbereich, 12:45 Mittagessen (Tofu!), (13 Uhr Beisetzung Jenny) 14 Uhr nach Göttingen, Weihnachtsmarkt, Shoppen, zeige den Mädels unseren Club Electroosho, bis auf Hänschen keiner da, Bruder meldet sich später, 18:15 zurück, zu spät zum Abendessen, Essen beim Italiener (gebackenen Camembert), explosionsartigen Durchfall (vielleicht vom Strom), finde im Zimmer Voltaren Emugel (riecht wie Nitroverdünnung) und Wärmflasche, Cafeteria, 21 Uhr kaputt ins Bett.
29.12.2007
7 Uhr Schwimmen, 8:15 Frühstück, 9:20 Dezimeterwellentherapie (ist im Raum der Mikrowellentherapie, die setzen doch tatsächlich immer noch Patienten vor das defekte Gerät), 9:30 Atemtherapie Gruppe, gehen raus, zu den anderen Kliniken am Berg, wunderschöne Aussicht. Ausatmung bei Anstrengung (Heben, Stemmen, Ziehen, Drücken, etc.), beim Treppen- und Berghochsteigen etc. immer länger ausatmen als einatmen!! Ausatmung bei Belastung mit Lippenbremse. Unsere Anstalt soll ab nächstem Jahr für 10 Millionen Euro modernisiert werden. Eigentlich schade, weil der 60er-Jahre-Charme dann flöten gehen wird. Hier ist alles noch original, die Fahrstühle (1963), das Treppengeländer, Fenster, Möbel, Fliesen/Kacheln etc., aber irgendwie schön. Es gibt für Behinderte (habe seit meinem Aufenthalt nur einen Rollstuhlfahrer gesehen, obwohl es vorrangig eine orthopädische Klinik ist) zusätzlich Rampen oder Hebebühnen für Halbetagen. Unsere Klinik ist auch am nächsten zur Zivilisation (Geschäfte, Kneipen, Tanzbars), die auch aus den 50er-60er-Jahren stammen. Ohne uns Anstaltsinsassen wäre dieses Dorf schon längst tot! 20 % Arbeitslosigkeit, die Hälfte der Häuser stehen zum Verkauf, der Rest gehört dem Lübecker Kaufmann, dessen Namen ich vergessen habe (in den das Doppeldorf umbenannt werden soll), vieles wurde aufwendig saniert, manches während des Sanierens aufgegeben, nachdem schon 100-tausende von Euro hineingesteckt worden sind und nun leer steht. Es ist so schön hier! Als Altersruhesitz für solvente Senioren wäre es ein toller Ort, so wie Miami für die Amerikaner. Vielleicht wäre das ein Konzept! Es gibt hier wunderschöne Häuser- viele in Bäderarchitektur und im Kolonialstil - alles ist puppig und sauber, teilweise sehr hochherrschaftlich mit großen Grundstücken – alles am Sterben. Seit die Nord-Süd-Trasse nicht mehr durch BSA geht und nur alle paar Stunden der Cantus zwischen Göttingen und Fulda bzw. Kassel hin- und herpendelt, ist hier auch Ruhe, man ist mitten in Deutschland, nach Göttingen und Kassel zur Autobahn jeweils 20 Minuten, die Werra meandert hier am schönsten durch die lieblichen Auen, es gibt viele Burgen und Schlösser, Seen, Skigebiet, Werrataltherme mit Sole und Saunaanlage, Außenschwimmbecken etc., Freibad mit Sprungtürmen und riesiger Liegewiese, Ruinen, Kunst, Kultur (Konzerte, div. Veranstaltungen), 1 Kino mit 2 Sälen (mit 50er-Jahre-Charme), gute Geschäfte, Geschichte, Tradition – 2008 in Allendorf 790-Jahre-Feier, Bildungs- und Ausbildungsstätten (mod. Schule bis zum Abi, Hochschule, Sportinternat), internationale Küche, jede Menge Wander- und Radwege und, und, und – und keiner will es haben. 12:45 Mittagessen (weiße Bohnensuppe – habe mir beim Frühstück ein Brötchen geschmiert als Ersatz), 13:20 Jahresabschlussfahrt zum Hoher Meißner mit Spaziergang und Kaffee, 18 Uhr Abendessen, 19-21 Muckibude, Cafeteria, Skat spielen mit Petra und Carola bis 22:30.
30.12.2007
8:15 Frühstück, 10:15 Gottesdienst in meiner Lieblingskirche in Allendorf, katholisch (haben neues Kreuz und neues Deko, irgendwie keltisch, gefällt mir nicht), war ganz schön (wurde sogar ein Luther-Lied gesungen (!)) bis auf das „Glaubensbekenntnis“: ich glaube nicht an die heilige katholische Kirche, ich glaube an gar keine Kirche, zurück entlang „Hinter der Mauer“, Weer, Mühle, Fischerstad, mein Lieblingshaus Nr. 19, Eisdiele, Herr Reich bestätigt, was ich schon immer dachte: Es gab keine Zonenrandförderung für BSA, da kein Gewerbe, nur (arme) Bauern und Verwaltung (Kur), 12:45 Mittagessen, 14:30 mit Petra in die Therme für 1 ½ Stunden (davon 15 Minuten nach leerem Schrank gesucht), Chip-Uhren zum Öffnen der Türen wie beim Skifahren, Wasser ist 3 Mal salziger als die Nordsee, Innen- und Außenbecken mehr als 38°, draußen „Karussell“ (rundes Becken mit Strömung) und „Fontainen“, die natürlich überraschend losgingen, als ich darüberstand, innen Wellenbad, Becken mit 40° warmem Wasser, Saunaanlage, wenn jemand die Tür der Damendusche öffnet, können alle Vorbeigehenden nackte Mädels betrachten, 17 Uhr Carola abholen, Kuchen essen, 18 Uhr Abendessen, 19:30-20:30 Muckibude, 2 neue Geräte (für Ober- und Unterschenkel), alle Geräte gesteigert (80 Watt 6 Min., alle Geräte 25 kg 3 x 20 Mal), Cafeteria, Beziehungskiste: H. knutscht mit G, der sie tröstet, nachdem Hs Mann nach Weihnachten wieder weggefahren ist.
31.12.2007
7 Uhr Schwimmen, H ist schon mit ihrem Schatten da, knutschen und grapschen, turteln auffällig, könnten es etwas diskreter machen (so wie ich ), 7:45 Frühstück, 9 Uhr Inhalation Mund, 9:40 Mikrowellentherapie, 9:50 Dezimeterwellentherapie, 11 Uhr Wärmepackung, 12:45 Mittagessen, 19 Uhr Italiener, Glühwein, 20 Uhr Italiener Abendessen, 22 Uhr Exquisit bis 1.1.2008 1:30.
1.1.2008
9 (!) Uhr Frühstück, 10 Uhr zum Hanstein, die schönste Burgruine Deutschlands, erste Erwähnung vor dem 6. Jhd. n. Chr. (Holzfeste), als Steinburg spätgotisch (ab 1308 begann die dritte Bauphase und dauerte 200 Jahre, wie Steinmetzzeichen zeigen), die Ritter von Hanstein haben sich mit allen angelegt. Manchmal haben sie sich Verstärkung aus der Gegend geholt, wenn sie es zu arg trieben, meistens waren sie aber diejenigen, die eins auf die Mütze bekamen, weil sie unentwegt gestänkert haben; es ging immer um solche Sachen wie die Braut eines anderen zu rauben, Herden klauen, den Macker markieren usw. Wenn sie angegriffen wurden, haben sie ihre Gefangenen/Geiseln mit Stricken auf dem Dach befestigt, damit die Feinde es nicht mehr beschossen, weil ihre Jungs da auf dem Dach lagen (war der einzige wunde Punkt der Burg), es gab mehrere „Häuser“, einiges ist erhalten und kann zu Feierlichkeiten gebucht werden (z. B. Rittersaal), den Turm (Burgfried) zu besteigen bedeutet Mut, dafür wird man mit einem sensationellen Ausblick belohnt, Folterkammer im 2. UG, eigener Brunnen, Küche abseits der Häuser (damit sie nicht abfackeln konnten) – alles für 2 Euro Eintritt, wenn man Glück hat, ist man ganz allein und schlendert 1400 Jahre ab, 13 Uhr Mittagessen im ältesten (eines der ältesten) Wirtshaus Deutschlands, dem „Klausenhof“ unterhalb der Burg – Wildragout mit Knödel und Apfelrotkraut – sehr lecker, dort kann man in der Scheune auf Stroh lagern, es gibt wundervoll eingerichtete Gast- und Gästezimmer, Rittersaal, Waschsaal mit riesigem Kamin (hier wird aber keiner mehr im Holzzuber gewaschen, ist nur Deko, man kann sich aber in der Scheune in einem solchen Ding waschen lassen), eigenen Kräuterschnäpsen und Sterneküche zu manierlichen Preisen, absolut ein Ausflug wert!!! – Goethe war auch hier, 14:30 Ludwigstein, ist (wieder?) eine Jugendherberge, auch für Wandergesellen, großer Raum mit großem LCD-Fernseher und Doppelstockbett mit jeweils 5 Schlafstätten nebeneinander, richtig gemütlich und urig, Burg hat sogar ein Hallenschwimmbad, Hanstein und Ludwigstein haben je einen Neidkopf (Gesicht, das die Zunge herausstreckt und mit dieser „Drohgebärde“ alles Böse, Schlechte und Feindliche von der Burg fernhalten sollte) an der Burgseite, die der anderen Burg gegenüberliegt, sie haben sich heftig angezickt, mit dem Kopf wollten sie sich gegenseitig drohen und sich selbst beruhigen, 16 Uhr Grenzmuseum „Schifflersgrund“ in Sickenberg (wo 1982 ein DDR-Flüchtling erschossen wurde) – schrecklich! -, Allendorf Eisdiele „Reich“, Fischerstad (dort gibt es Häuser zu kaufen, mein Lieblingshaus ist leider vor 2 Wochen verkauft worden – aber nicht an mich), 18 Uhr Werrataltherme mit Sauna bis 22 Uhr, die schönste Saunaanlage, die ich bisher gesehen habe, alles, was das Herz begehrt, sauber, gemütlich, an der Saline im Garten (dieser Teil gehört zur Saunaanlage) Blockbohlensauna mit Ruheraum und Kamin, Tauchbecken, Wiese, 3 Gänge mit Aufguss (1. Obstaufguss, 3 Mal, die Saunafrau fächelt erst frische Luft in die Sauna, dann den heißen Dampf in der Sauna mit Handtuch, danach knappe Stunde Ruhe, 2. Eisminzeaufguss, 1 Mal, dann an die frische Luft, einreiben mit Salz (mit Limone), wieder in die Sauna, 2. Aufguss, knappe Stunde Ruhe, 3. Aufguss Papaya, 1 Mal, dann an die frische Luft, einreiben mit Honig, wieder in die Sauna, 2. Aufguss, knappe Stunde ruhen, dann Gute-Nacht-Aufguss), im Gebäude alle Wärmegrade von Sauna, Finnische Sauna, Dampfsauna, Mentalsauna (mit leiser Musik und riesigem Fenster zum beleuchteten Garten, wunderschön), selbstverständlich Bar, Massage, Sonnenbank, Tauchbecken, Liegen etc., wirklich ganz große Klasse!
2.1.2008
Süße Karte von meinen Mädels bekommen, 7 Uhr Teilkörpermassage, 7:45 Frühstück, 8:50 Inhalation Mund (und Nase), 9 Uhr Visite, klage über Schlafstörungen, wache immer gegen 3:30-4 Uhr auf. Ärztin fragt mich, wann ich ins Bett gehe. Als ich es ihr erzähle, ist sie der Meinung, dass ich eben um 3:30 – 4 Uhr ausgeschlafen! sei. (Wie kann ich nach solchen Stresstagen um 3:30 oder 4 Uhr ausgeschlafen sein?) Alte(!) Menschen brauchen nicht mehr so viel Schlaf!!!..."nicht, dass ich Sie für alt halte..." - zu spät, versprochen ist versprochen, 10:30 Atemgymnastik – Rückenlage, Füße aufstellen (Knie anwinkeln), nach rechts und links ablegen, rechts: Becken, Ober- und Unterschenkel rechter Winkel, Zehen anziehen, linkes Bein bleibt angewinkelt auf dem Boden, linke Hand presst gegen rechtes Knie, Oberkörper aufrichten, andere Seite (beim Pressen atmen); Hände über Kopf strecken, linkes Bein strecken (einatmen), anwinkeln, mit beiden Händen umfassen und an Körper ziehen, Oberkörper richtet sich auf (ausatmen), andere Seite; beide Knie umfassen und nach rechts und links wippen; Hände neben den Körper, Beine aufgestellt, Becken heben und halten, atmen, langsam absenken; gleiche Übung (immer Rückenlage), Hände neben Körper, Hohlkreuz machen, Wirbel für Wirbel, zurück, Becken etwas anheben, halten, Wirbel für Wirbel zurück; linker Arm über Kopf strecken, rechtes Bein strecken, mit rechter Hand zum Körper ziehen, halten, umgekehrt (in Dehnung atmen); Beine grätschen – einatmen, Beine (Knie) schließen- ausatmen, 11 Uhr Blutdruck- und Pulsmessen, Wiegen, (kein Wiegen wegen Feiertage, wir sollen kein Fall für die Psychologie werden), 12:45 Mittagessen, 13:30 Dezimeterwellentherapie, 14 Uhr Mikrowellentherapie, 14:45 med. Trainingstherapie (Muckibude unter Aufsicht, lass mich in neues Gerät einweisen – Funktionsstemme 40 kg), zum Schuster, mit Petra und Carola ins Cafe (Wintergarten – da kann man rauchen), 18 Uhr Abendessen, Cafeteria, bin total scholle! Anruf megL.
3.1.2008
7 Uhr Wirbelsäulengymnastik, 7:45 Frühstück, 8:30 Wärmepackung, 9:10 Inhalation Mund, 10:30 Atemgymnastik, 11:30 Allendorf, Kirche, Holzgeschäft, Therme (Badeanzug gekauft, hatten endlich den Preis gefunden), 12:45 Mittagessen, 13:50 Dezimeterwellentherapie, 14:45 med. Trainingstherapie, 16:15 „Traumzeit“ (wie autogenes Training) – kalt im Saal, bin gleich eingeschlafen, Petra sagt, ich habe geschnarcht, 18 Uhr Abendessen, 19-21:30 Serviettentechnik, Tablett mit Herzen, „Schatten“ versucht, mein Tablett mit dem Putten nachzubauen, Cafeteria.
4.1.2008
Schlecht geschlafen, Albträume, 7 Uhr Mikrowellentherapie, 7:20 Dezimeterwellentherapie, Münzen für Waschmaschine und Trockner und Waschmittel gekauft, 7:45 Frühstück, 8:50 Inhalation Mund, Wäsche in Waschmaschine, 9:30 Wirbelsäulengymnastik stabilisierend, Wäsche in Trockner, 10:30 Atemgymnastik, Blutdruck- und Pulskontrolle, nach Allendorf, 12:45 Mittagessen, noch einmal nach Allendorf mit Carola und Petra, Kirche, einkaufen, Eisdiele, Fischerstad, 18 Uhr Abendbrot, 19 Uhr Muckibude, Cafeteria.
5.1.2008
7 Uhr Schwimmen, 8:15 Frühstück, 9:10 Inhalation Mund, 9:20 Schuster Schuhe abholen (Dauerlauf), 9:40 Dezimeterwellentherapie, 10 Uhr Abfahrt nach Weimar (Stress), 12 Uhr Ankunft Weimar, Stadtmuseum, Residenzschloss, Residenzcafe, Bauhaus-Museum, Buchenwald („Jedem das Seine“). Weimar ist eine tolle Universitätsstadt mit viel Geschichte und viel Lebensqualität. Um alle Museen „abzuarbeiten“, braucht man Tage. Viel Zeit sollte man sich für das Stadtmuseum nehmen. Weimar ist aber auch ein teurer Ort. Gegen 21:30 wieder in der Anstalt, Cafeteria.
6.1.2008
8:15 Frühstück, 10 Uhr mit Carola und Petra zum Hanstein, Neidkopf und mehrere Aborterker gefunden, endlich Fotos gemacht, am Fuße des Felsens, auf dem der Hanstein steht, hat die Werra die Form eines Hufeisens:
Das kommt daher, weil der Teufel, vom Blocksberg/Harz kommend, vor Wut mit seinem Huf aufgestampft hat. Er prahlte nämlich in der Walpurgisnacht vor den Hexen, den Felsbrocken, auf dem seine Kanzel stand, zum Hoher Meißner tragen zu können ohne einmal abzusetzen. Die Wette galt. Weil er aber über viele Kirchen und Kreuze fliegen musste, wurde er immer schwächer und als er völlig ermattet den Höhenberg erreichte, musste er den Stein absetzen und sich ausruhen. Er wähnte sich unbeobachtet. Ein Hexlein, das ihm gefolgt war, sah dies und lachte ihn aus. Aus Wut, die Wette verloren zu haben, sprang er in das Werratal, wo sich sein Pferdefuß tief in das Erdreich des Tales eindrückte. Den abgesetzten Stein ließ er liegen.
Als Teufelskanzel ist er ein beliebtes Ausflugsziel
12:45 Mittagessen, 14:30 mit Petra und Carola Werrataltherme mit Sauna, Salzaufguss (mit Eisminze) und Honigaufguss (mit Orange)
Rätsel:
In einem Fass Pils befindet sich gerade soviel Bier, dass die soeben eingetroffenen 60 Gäste eines Wirtes bedient werden können.
Ein Teil der Gäste bestellt 0,25l Pils und die Hälfte der restlichen Personen 0,5l Pils, die anderen trinken Limonade.
Als der Wirt alle Bestellungen ausgegeben hat, ist das Fass Bier leer.
Wie viel Liter Bier waren in dem Fass?
Kein Abendessen, Körperpflege, Gesichtsmaske etc. mit Petra und Carola.
7.1.2008
7 Uhr Wirbelsäulengymnastik stabilisierend – bin wieder eingeschlafen nach dem Weckerklingeln, wohl Reha-Erschöpfungszustand, Termin verpasst, 7:45 Frühstück, 8:15 Abschlussgespräch mit Ärztin (7 Minuten!), werde als arbeitsfähig entlassen, Blutwerte und Herz müssen unter Kontrolle bleiben, gebe meine Patientenbefragung ab, bemängele zu wenig gezielte Therapie, den Teppichboden in der Zelle und die vielen Fertigsuppen- und Soßen, lobe die Schwestern und Therapeuten und Dr. T, 8:30 COPD-Schulung 1 leider nur bei Schwester Irmtraud), 9:20 Inhalation Mund, 10:30 Dezimeterwellentherapie, 11 Uhr med. Trainingstherapie (Muckibude – habe noch nie so geschwitzt, bin wohl etwas erschöpft), 12:45 Mittagessen, 14 Uhr Mikrowellentherapie, danach nach Allendorf, Fotos machen, Eisdiele, Geschenke für Personal kaufen, 18 Uhr Abendessen, 19 Uhr (therapeutisches) Singen (= bekannte Volkslieder, z. B. Am Brunnen vor dem Tore, Ännchen von Tharau und andere Songs aus der Mundorgel – ich liebe es!) und 2 Schlager: Das kannst du mir nicht verbieten und Tulpen aus Amsterdam, Schatten ist auch dabei und singt leidenschaftlich falsch,
in der Pause Gedicht: Der Herr Professor Wunderlich
Der Herr Professor Wunderlich, ein sehr gelehrter Mann,
hält einen Vortrag über’s Herz und wie man’s nennen kann.
„Der Ausdruck ‚Herz’, der ist ganz falsch!“ So spricht er weisheitsvoll;
„es ist ‚ne Pumpe und ich will, dass man’s so nennen soll.
Es pumpt, wie eine Pumpe pumpt, und treibt das Blut im Kreis
und darum will’s die Wissenschaft, dass man es Pumpe heißt.“
Studenten sitzen Kopf an Kopf und lauschen seinem Wort,
doch er erklärt die Pumpe nur und lässt das Herz ganz fort.
Da spricht ein junger Studio mit lächelndem Gesicht:
„Ach bitte, Herr Professor, das geht doch einfach nicht!
Wie klingt es denn, wenn man verliebt und spürt ein süßes Weh,
soll man da sagen: ‚Lieber Schatz, mir tut die Pumpe weh’?
‚Ach komm an meine Pumpe, du süße Pumpenmaid,
fühlst du, wie meine Pumpe brennt und wie sie nach dir schreit?’
‚Ich lege meine Pumpe zu deinen Füßen hin,
gib du mir deine Pumpe, damit ich selig bin.’“
Der Herr Professor ist verwirrt, das hätt’ er nicht gedacht,
als der Student zu Ende spricht, der ganze Hörsaal lacht.
„Nun wohl“, spricht er, „ich sehe schon, Sie treiben mit mir Scherz,
drum kehren wir getrost zurück zu unserm alten Herz.“
(Christel Schulze und Edith Kruse)
Gott erschuf den Esel
Cafeteria Kartenspielen mit Petra, Carola, Helga, Ali, Günter und Georg (Skip Bo)
8.1.2008
7 Uhr Wirbelsäulengymnastik stabilisierend, auf Hocker mit Stock (ca. 1 m), Stock in beide Hände, mit gestreckten Armen vor der Brust halten, über dem Kopf halten, gerader Rücken nach vorn beugen, nach hinten (Füße bleiben am Boden), Paddeln vor- und rückwärts, Stock an den Enden halten und „auseinanderziehen“, hinterm Rücken (eine Hand oben, eine unten) mit beiden Händen „auseinanderziehen“, Stock in eine Hand, Arm rechter Winkel, rechts und links versuchen, in den Boden zu bohren (aufrecht sitzen, Po und Bauch anspannen!), 7:45 Frühstück, 8:50 Inhalation Mund, 9:30 Wärmepackung, 12:45 Mittagessen, Schatten schenkt mir 2 Kaffeepralinen, als Wegzehrung, weil er dachte, ich würde morgen abreisen, nette Idee, 14 Uhr Mikrowellentherapie, 14:20 Dezimeterwellentherapie, Spaziergang durch Sooden, Kleinigkeit für Petra und Carola gekauft, 16 Uhr Seminar Wirbelsäule (habe keinen offiziellen Termin, schmuggele mich als blinder Passagier unter die anderen), die einzigen Sportarten, die der Arzt (Orthopäde!) empfiehlt, sind Schwimmen und Gehen (nordic walken), weil gelenkschonend und muskelaufbauend (in natürlicher und sinnvoller Weise), noch besser sei es, jeden Tag eine Sau zu stemmen - oder gibt es irgendwelche Informationen über Rückenschmerzen, Verspannungen etc. unserer Vorvorvorvorfahren? 18 Uhr Abendessen, 19 Uhr Muckibude weil mir kalt ist, Cafeteria Skip Bo spielen, bin etwas melancholisch, noch 2 Mal schlafen...
9.1.2008
7 Uhr Wirbelsäulengymnastik stabilisierend, Rückenlage, Beine aufstellen, Arme neben den Körper, Knie nach rechts und links drehen; Beine wieder aufgestellt in die Mitte, Zehen anziehen, Fersen, Arme, Rücken und Kopf in den Boden drücken; rechtes Bein rechter Winkel (Hüfte-Ober-Unterschenkel - anderes Bein bleibt aufgestellt), Zehen Richtung Knie ziehen, mit beiden Händen gegen Knie drücken, Po und Bauch angespannt, Rücken auf den Boden drücken, anderes Bein, Übung mit angehobenem Kopf (Blick gegen die Decke, nicht gegen das Knie!); Übung mit beiden Beinen; Rückenlage, Arme neben dem Körper, Becken heben, rechtes Bein strecken, Oberkörper, Bein und Fuß eine Linie, Arme und Kopf in den Boden drücken, anderes Bein; Seitenlage, untere Hand unter Kopf, unteres Bein angewinkelt, oberes Bein strecken, anheben, senken, vor- und zurückschwenken, liegende Acht mit Bein zeichnen mit Schnittpunkt anderes Bein, Bauch und Po anspannen, andere Seite; Rückenlage, rechtes Bein über linkes Bein, Zehen anziehen, Rücken und Arme in Boden drücken, Kopf anheben, anderes Bein (linkes Bein über rechtes Bein etc.) und immer atmen während der Übungen, kein Hohlkreuz machen und Spannung halten! 7:45 Frühstück, 8:30 Inhalation Mund, 9 Uhr Atemgymnastik, 12:45 Mittagessen, 14 Uhr Mikrowellentherapie, Schatten ist traurig, er bleibt noch 6 Tage, ich tröste ihn mit den vielen neuen tollen Frauen, die angereist sind, er stöhnt über die vielen neuen blöden Ossitussen, ich sei sein Schatz und die Beste !, 15 Uhr, Packen, Dezimeterwellentherapie, Cafe „Wintergarten“, 18 Uhr Abendessen, Cafeteria, Adressenaustausch,
Rätsel: Sechs Freunde sitzen zusammen an ihrem Stammtisch bei einem Feierabendbierchen. Jeder will mit jedem Freund einmal anstoßen. Wie oft wird angestoßen?
10.1.2008
7:45 Frühstück, emotionaler Abschied von den Freunden, Schwestern und allen Therapeuten mit dem Versprechen wiederzukommen, letzter Besuch „meiner“ Kirche, auf dem Friedhof nach gekannten Namen gesucht – keine gefunden, Eisdiele, Frau Reich drückt mich herzlich zum Abschied, Abreise gegen 16 Uhr! 10 Tage Ferien - ERHOLUNG!